Freie Radikale: Die Menge macht das Gift
- Alexander Prähauser

- 16. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
Was sind freie Radikale und wie entstehen sie eigentlich?
Freie Radikale sind hochreaktive Moleküle, die im Körper entstehen, wenn Atome oder Moleküle ein Elektron verlieren. Durch dieses „fehlende“ Elektron werden sie instabil und versuchen, ihre Stabilität wiederherzustellen, indem sie Elektronen von anderen Molekülen „stehlen“. Dieser Vorgang kann zu Schäden an Zellmembranen, Proteinen und sogar an der DNA führen.
Es gibt viele Wege, wie freie Radikale entstehen. Zum einfacheren Verständnis nenne ich hier drei Arten:
1. Innere Quelle | Stoffwechsel und Oxidation
Ein Molekül verliert ein Elektron durch Oxidation – zum Beispiel bei der Energiegewinnung in den Mitochondrien (Energiestoffwechsel, vermehrt bei Bewegung und Sport). Das passiert ständig und ist normalerweise kein Problem, da der Körper diese freien Radikale leicht wieder neutralisieren kann.
Das heisst, Stress, sportliche Überanstrengung und ungesunde Ernährung führen verstärkt zu oxidativen Prozessen.
2. Äussere Quellen | Umweltgifte und Toxine
Zu diesen zählen diverse Giftstoffe, die uns umgeben oder die wir uns selbst tagtäglich zuführen: Rauchen, Alkohol, Schwermetalle wie Quecksilber (zum Beispiel bei übermässigem Meeresfischkonsum) sowie Pestizide, die über unsere Nahrung aufgenommen werden. Diese Stoffe entreissen Molekülen wichtige Elektronen – auch einer oxidative Reaktion.
3. Regulationsquelle | Entzündung und Stress
Freie Radikale entstehen nicht nur durch Stoffwechselprozesse, sondern auch gezielt durch unser Immunsystem, um Erreger abzuwehren. So werden etwa Viren beschädigt, damit sie sich nicht weiter vermehren können. Bei Stress bildet der Körper verschiedene Stresshormone, die beim Abbau ebenfalls freie Radikale freisetzen. Zusätzlich werden die Mitochondrien bei Stress zu höherer Aktivität angeregt, was wiederum mehr freie Radikale erzeugt (Oxidation).
Wie werden diese freien Radikale abgebaut?
Unser Körper verfügt über ein komplexes und ausgeklügeltes antioxidatives System.
Verschiedene Enzyme mit unaussprechlichen Namen – wie Superoxid-Dismutase oder Glutathion-Peroxidase – neutralisieren freie Radikale. Aber auch über die Nahrung aufgenommene Antioxidantien helfen, indem sie der Oxidation – wie der Name schon andeutet – entgegen wirken. Sie geben dabei Elektronen ab, ohne selbst instabil zu werden. Damit wird deutlich, warum Antioxidantien für die Gesundheit eine grosse Rolle spielen.
Was passiert, wenn zu viele freie Radikale entstehen?
Dann entsteht der sogenannte oxidative Stress. Diesen Ausdruck hört man heutzutage häufig. Doch welche Folgen hat er?
Schädigung von Zellen, Mitochondrien und DNA
Verstärkung von Entzündungsprozessen
Beschleunigung des Alterungsprozesses
Beteiligung an der Entstehung chronischer Krankheiten
(z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer)
TIPPS VOM COACH
So unterstützen Sie Ihren Körper dabei, mit freien Radikalen und oxidativem Stress fertigzuwerden:
Ernährung: Setzen Sie auf eine bunte, pflanzenbasierte Ernährung wie grünes Blattgemüse, diverse Kohlarten und Nüsse. Auch Beeren, die zu den Polyphenolen zählen, sind wahre Helden im Kampf gegen freie Radikale.
Mikronährstoffe: Achten Sie auf ausreichend Vitamin C, E, D, Zink, Selen und Omega-3-Fettsäuren.
Lebensstil: Regelmässige Bewegung, gesunder Schlaf und Stressabbau (Zeit in der Natur, bewusste Pausen – am besten ohne Smartphone). Vermeiden Sie Rauchen, Alkoholüberschuss und unnötige Umweltgifte.
Alltags-Tipp: Trinken Sie morgens ein Glas Zitronenwasser und essen Sie eine Handvoll Beeren. So versorgen Sie Ihren Körper gleich zu Beginn des Tages mit Antioxidantien und aktivieren epigenetische Schutzmechanismen.
Fazit
Freie Radikale gehören zum Leben, doch die Menge macht das Gift.
Wenn Sie lernen, Ihr körpereigenes Schutzsystem epigenetisch zu stärken, entwickelt Ihr Körper mehr Resilienz – und oxidativer Stress wird zu einer Herausforderung, mit der Sie gesund umgehen können.
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